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Matthias Wedel, CEO
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... im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg (Deutschland). Der Ort hat einschließlich der Ortslage Gut Breite 468 Einwohner (Stand: 2013) auf einer Fläche von 13,80 Quadratkilometern und liegt an der L73 zwischen Michendorf und Luckenwalde im Naturpark Nuthe-Nieplitz. Der sehr wahrscheinlich bereits in der slawischen Zeit besiedelte Ort war im Mittelalter ein Gutsdorf, das über ein Vorwerk verfügte. Das lange durch die Landwirtschaft geprägte Dorf ist aufgrund der zentralen Lage im Naturpark Nuthe-Nieplitz auf Grundlage einer lokalen Nachhaltigkeitsstrategie in seiner Entwicklung zunehmend auf einen behutsamen Tourismus ausgerichtet und diente mehrfach als Filmkulisse. Stücken wurde 1317 erstmals unter dem Personennamen Gyso, miles, dicto de Stycker urkundlich erwähnt. 1321 findet sich eine Erwähnung als Giese de Sticken und 1375 verzeichnet das Landbuch Karls IV. die Siedlung als Sticken. Reinhard E. Fischer führt den Namen auf die deutsche Übersetzung des slawischen Namens des Nachbarortes Körzin zurück. Körzin (vorher Ketzin) bedeutete im Slawischen Ort, wo Stöcke, Baumstümpfe sind. Im Mittelniederdeutschen stand sticke, sticken für spitzes Ding, Stecken, in die Erde geschlagener Pfahl. Funde von Tonscherben im nördlich von Stücken gelegenen Michendorfer Ortsteil Wildenbruch belegen, dass die Niederungsgebiete östlich der Zauche bereits früh von den Sueben, dem elbgermanischen Teilstamm der Semnonen, besiedelt waren. Nach der Wanderung der Germanen ab dem 3. und 4. Jahrhundert in Richtung Schwaben zogen in den wahrscheinlich weitgehend siedlungsleeren Raum im 6. und 7. Jahrhundert Slawen ein. Etwa zwei Kilometer südlich der Stückener Ortslage, direkt an der Gemeindegrenze zum Beelitzer Gemeindeteil Körzin und in unmittelbarer Nähe zum Königsgraben, sind Reste des Burgwalls Körzin, einem slawischen Ringwall, erhalten geblieben. Wann genau im 1317 ersterwähnten Stücken die deutsche Besiedlung einsetzte, ist nicht bekannt. Im benachbarten Wildenbruch erfolgte sie im Zuge der Deutschen Ostsiedlung um 1180, also bereits kurz nach Gründung der Mark Brandenburg durch Albrecht den Bären im Jahr 1157. Zwischen 1412 und 1945 war Stücken Gutsdorf und befand sich bis Ende des 18. Jahrhunderts überwiegend im Besitz der Familie von Thümen, die ihren Hauptsitz im benachbarten Stangenhagen am Südrand des später von Theodor Fontane so genannten Thümenschen Winkels hatte. Ein weiterer Gutsanteil gehörte über Jahrhunderte der Familie von Schlabrendorf, die in Siethen und Gröben an der nördlichen Dreiecksspitze des Thümenschen Winkels residierte. Otto Christoph von Schlabrendorf veräußerte den Schlabrendorf’schen Anteil 1721 an Melchior Heinrich von Thümen, der wiederum beide Anteile an seinen Sohn Christian Joachim von Thümen vererbte. Dessen, am 30. Dezember 1757 in Stücken geborener, Sohn war der bekannte preußische Generalleutnant August von Thümen. Christian Joachim von Thümen verkaufte 1786 beide Gutsanteile an den Landrat Alexander Gustav von der Liepe. Nach dessen Tod beginnt mit dem Kauf des Gutes 1797 durch Major Heinrich Ernst von Brucken, genannt Fock, das fast 150-jährige Besitztum der von Bruckens in Stücken. Der Sohn des Heinrich Ernst von Brucken, der spätere Oberregierungsrat Heinrich Friedrich von Brucken, starb 1872 kinderlos. So fiel der Gutsbesitz an die baltische Linie derer von Brucken und der aus Russland stammende Baron Louis von Brucken erwarb zusammen mit seiner Frau Anna das Gut. Aus dieser Ehe stammten die Kinder Günther, Elisabeth und Lucie. Elisabeth heiratete Friedrich Wilhelm Graf von Lüttichau, einen Hauptmann im Königsgrenadierregiment, der 1914 im Ersten Weltkrieg starb. Der älteste Sohn Günther von Brucken übernahm das Gut, zu dem 1923 540 ha Land, davon allein 230 ha Ackerfläche und 187 ha Wald, gehörten. 1928 wurde das Rittergut mit dem Dorf Stücken vereint. Stimmten bei der Reichstagswahl 1930 nur 11 Prozent der Bevölkerung für die NSDAP, lag der Anteil der nationalsozialistischen Wähler drei Jahre später bei 75 Prozent. Im Zweiten Weltkrieg verloren 52 Stückener Bürger ihr Leben. Ihnen und den Opfern des Ersten Weltkrieges ist das Kriegerdenkmal an der Stückener Dorfstraße gewidmet. Ende April 1945 besetzte die Rote Armee den Ort. Das Gutshaus auf dem Gelände des heutigen Sitzes des Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung brannte am 1. Mai 1945 vollständig ab. Der Gutsherr floh zunächst nach Beelitz und später nach Berlin, wo er am 17. Mai 1959 starb. Zum Dorf gehört das 1920 eingemeindete, am Blankensee gelegene Vorwerk Breite. Bei Breite verlief bis zum Wiener Kongress 1815 die Grenze zwischen Preußen und einer sächsischen Enklave um Stangenhagen. Geteilt in „sächsisches und preußisches Thümenland“ dienten die von Thümens gewissermaßen zwei Herren, was nicht frei von Verwicklungen blieb, zum Beispiel bei Desertionen von einem ins andere Land. Das war denn, wie sich denken läßt, schreibt Theodor Fontane, in den Tagen Friedrich Wilhelm I. eine Sache von «Importance», jeder Deserteur wußte davon, und so unbequem der Thümensche Winkel für den König lag, so bequem lag er für den Flüchtling. Ihre Schafe trieben die von Thümens bevorzugt auf ihr preußisches Gebiet bei Breite. Heute verläuft unmittelbar hinter dem Wohnplatz in Richtung Blankensee die Landkreisgrenze zwischen Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming. Das Gutshaus des ehemaligen Rittergutes wurde 1987 wegen Baufälligkeit abgerissen. Verblieben sind in Breite drei Gehöfte. Bis zur Eingemeindung nach Michendorf am 26. Oktober 2003 war Stücken eine eigenständige Gemeinde, die im 19. und 20. Jahrhundert bis zu dessen Auflösung zum Landkreis Zauch-Belzig gehörte. 1875 lebten im Ort 453 Einwohner, 50 Jahre später 512 und nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl aufgrund der Kriegsflüchtlinge auf 639 Einwohner (29. Oktober 1946). Danach nahm die Bevölkerung stetig ab. Am 31. Dezember 1981 lebten nur noch 353 Menschen im Ort.[17] In den Jahren 1994/95 wurde das Dorf am nördlichen Ortseingang um die Siedlung Am Weinberg wesentlich erweitert. Mit ihr stieg die Einwohnerzahl um mehr als ein Drittel; Ende 2013 lag die Zahl inklusive der Ortslage Breite bei 468. Ein weiterer Zuzug ist durch die Entstehung des Wohnparks Naeve zu erwarten, für den bis zu 47 Grundstücke am Westrand der Gemeinde, unweit des Sportplatzes, bebaut werden sollen. Die 1848 nach einem Brand vollständig zerstörte Dorfkirche wurde 1860 im neugotischen Stil unter Verwendung mittelalterlicher Mauerreste als Feldsteinbau mit einem westlich angesetzten, oben eingerückten Turm wieder aufgebaut. Der quadratische, 28 Meter hohe Turm ist mit einem verschieferten achteckigen Spitzhelm bekrönt. Auf diesem befindet sich ein rund zwei Meter hohes Kreuz. Das Satteldach des Kirchenschiffs ist mit einer Doppeldeckung aus Biberschwanzziegeln gedeckt. Die mit neun Registern, zwei Manualen und Pedal ausgestattete Orgel wurde von Carl Ludwig Gesell gebaut und 1868, ein Jahr nach seinem Tod, vermutlich von dessen Sohn Carl Eduard Gesell in der Kirche installiert. Zusammen mit den beiden Glocken wurde die Orgel am 13. März 1926 geweiht. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche schwer beschädigt. Aufgrund zuvor fehlender Mittel konnten die Kriegsschäden erst in den 1990er-Jahren vollständig behoben werden. Das Kirchenschiff hat eine Holzdecke mit offener Balkenkonstruktion. Das Innere des schlichten Saalbaus wurde zwischen 1950 und 1956 umgestaltet und verfügt über eine halbrunde steinerne Kanzel, ein steinernes achteckiges Taufbecken und vier an Ketten hängende Rundleuchter aus Eichenholz mit jeweils 15 handgeschmiedeten Wachskerzenhaltern. Auf der hölzernen Empore befinden sich neben dem Spieltisch für die Orgel zusätzliche Sitzplätze für die Gläubigen. Das im Ostgiebel der Kirche enthaltene Bleiglasfenster der Berliner Künstlerin Katharina Peschel aus dem Jahr 1953 zeigt Maria mit dem Jesuskind. Das Geläut wird heute elektrisch betrieben. Zwischen 1882 und 1886 versah der evangelische Theologe und spätere Generalsuperintendent der Kirchenprovinz Pommern Johannes Büchsel das Pfarramt in Stücken. Die Kirche gehört zum Kirchenkreis Beelitz-Treuenbrietzen (Sitz: Michendorf) im Sprengel Potsdam der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Im Kirchenkreis bildet Stücken einen gemeinsamen Pfarrsprengel mit den Kirchengemeinden Fresdorf, Rieben und Zauchwitz (mit Körzin). Am 1. November 2010 zählte die evangelische Gemeinde Stücken 119 Mitglieder. Denkmalgeschützt sind in Stücken neben der Feldsteinkirche das Pfarrhaus mit Scheune und Stall sowie in der Dorfstraße ein Gehöft, bestehend aus Wohnhaus, drei Ställen, Scheune und Keller. Das Gehöft wurde komplett saniert und wird heute unter dem Namen „Fliederhof“ als Pension mit Restaurant, Cafe und Hofgarten betrieben. 2009 wurde die 1886 erbaute Dorfschmiede, bestehend aus dem Hauptgebäude mit Schmiedewerkstatt und einem Wirtschaftsgebäude, in die Brandenburger Denkmalliste aufgenommen. Zu der Schmiede gehörte ursprünglich eine Stellmacherei. In dem Gebäude blieb die ursprüngliche Ausstattung mit Blasebalg, Amboss und – inzwischen rußgeschwärzten – Preußischen Kappen weitgehend erhalten. Seit 1987 betreibt ein Schlossermeister Michael Soika die Werkstatt als Kunstschmiede und Metallbau-Firma. In Schmiedeseminaren und pädagogisch orientierten Kursen und Praktika für Kinder und Jugendliche werden zudem die handwerklichen Traditionen und Fertigkeiten vermittelt. Ergänzend bietet eine Töpfermeisterin in der Kunstschmiede Kurse in Haushaltskeramik an. Der Heimatverein Stücken wurde im Oktober 1994 zur Pflege und Festigung alter Traditionen und Bräuche gegründet. Neben der Fortschreibung der Ortschronik veranstaltet der Verein den Fastnachtsumzug, die Uschi-Party (eine 80er Jahre-Party im Mai), das Blasmusikfest, das Oktoberfest sowie das Weihnachtsbaumanblasen am 1. Advent. Zudem organisiert der Verein jährlich eine Frauentags- und eine Rentnerweihnachtsfeier und unterstützt die örtliche Kindertagesstätte bei den jährlichen Kindertagsfeiern. Das regional bekannte Blasorchester Stücken formierte sich 1965 als Jugendblasorchester unter der Leitung des ehemaligen Militärmusikers Kurt Baecker. Mehr als 100 Musiker lernten seither das Spielen von Instrumenten im Orchester, dem aktuell etwa 25 Musiker angehören. Zum 30. Jubiläum des Orchesters fand 1995 erstmals ein Blasmusikfest im ehemaligen Gutspark des Ortes statt. Zehn Jahre später konnte schließlich im Rahmen des fortan jährlich stattfindenden Festes die neu errichtete Naturbühne eingeweiht werden. 1926 wurde die Freiwillige Feuerwehr des Ortes gegründet. Zum 80-jährigen Jubiläum wurde das erweiterte Feuerwehrhaus eingeweiht, das neben Versammlungs- und Aufenthaltsraum auch eine ausreichend groß dimensionierte Fahrzeughalle für das Feuerwehrfahrzeug bietet. Am 4. September 2011 siegte die Männermannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Stücken im nationalen Ausscheid der Freiwilligen Feuerwehren im Rahmen der 7. Weltmeisterschaft im Feuerwehrsport in Cottbus. Die Mannschaft setzte sich gegen 38 Teilnehmer beim "Löschangriff nass" durch. Die Frauenmannschaft wurde im Wettbewerb der 20 Frauenteams dritte. Der 1965 gegründete Reitverein (später Reitsport Lützow Stücken e.V.) organisiert das bis heute mit zeitweisen Unterbrechungen jährlich stattfindende Pfingstreiten und die Fuchsjagd im Oktober. Beim Reitturnier wird u.a. der traditionelle Wettstreit im „Hahnenschlagen“ durchgeführt. Dabei versuchen die Reiter im vollen Galopp einen stilisierten Holzhahn von einer hoch hängenden Gewindestange zu schlagen. Der Reiter, der den Hahn zum „Abfallen“ bringt, gewinnt den Wettstreit. Bei der Fuchsjagd versammeln sich zahlreiche Reiter auf dem Dorfplatz zu einem Ausritt in umliegende Wälder. Angeführt wird die Reiterschar von einem ausgewählten Reiter, der einen Fuchsschwanz am Revers trägt (der „Fuchs“). Während der Fuchsjagd müssen die Reiter verschiedene Springübungen meistern. Zum Abschluss wird die Jagd auf den „Fuchs“ eröffnet. Derjenige Reiter, der den Fuchsschwanz erobert, gewinnt den Wettbewerb und darf die Fuchsjagd im darauffolgenden Jahr anführen. Der Fußballverein FC Blau-Weiß Stücken 1979 e.V., der heute in der 3. Kreisliga Havelland-Mitte Staffel B spielt, wurde 1977 gegründet und nahm mit der Einweihung des Sportplatzes 1979 den Spielbetrieb auf. Das Vereinsleben wird durch den Angelverein „Fritze Bollmann“ Stücken komplettiert. Regional bekannt ist Stücken durch das jährlich stattfindende Open-Air-Blasmusikfest. Das ursprünglich vom Stückener Blasorchester initiierte und inzwischen weitgehend vom Heimatverein organisierte Fest findet am ersten Juli-Wochenende im Park des Ortes statt. Zur Traditionspflege gehört das ursprünglich aus dem sorbischen Raum stammende Zempern, bei dem am ersten Februarsamstag zur Fastnacht vollmaskierte Einwohner und Gäste begleitet vom Blasorchester von Haus zu Haus durch den Ort ziehen. Angeführt wird der Zug von einem Mann im Bärenkostüm, der vor jedem Haus die Hausbesitzerin zu einem Tanz auffordert oder den Hausbesitzer zu einem Kräftemessen herausfordert. Dabei sammelt der Heimatverein vom Hausbesitzer eine kleine Geldspende ein, die für wohltätige Zwecke zur Verfügung gestellt wird. Nach dem Umzug findet das Demaskieren in der Veranstaltungshalle statt. Die Stückener Fastnacht findet ihr Ende in einer abendlichen Tanzveranstaltung, in deren Rahmen die besten Kostüme des Umzuges prämiert und der Bär „geschlachtet“ wird. In einer kurzen Aufführung wird „das Töten des Bäres“ vorgespielt. Eine unter dem Bärenkostüm verborgene Schweinsblase wird aufgestochen und das enthaltenene „Blut“ (Rotwein) den Gästen zur Probe gegeben. Stücken diente für zahlreiche Filme und Fernsehserien als Filmkulisse. Bereits 1959 wurde Teile von Das hölzerne Kälbchen in Stücken und Schönhagen abgedreht. Zahlreiche Passagen der in den Jahren 1997 bis 2002 produzierten Kinderfernsehserien Spuk aus der Gruft, Spuk im Reich der Schatten und Spuk am Tor der Zeit mit den Schauspielern Walter Plathe, Nina Hoger und dem damals noch unbekannten Matthias Schweighöfer spielen vor der Kulisse der Kirche, des Friedhofes, des ehemaligen Gutsparkes und der Umgebung des Ortes. Für die ARD-Fernsehserie Die Stein aus dem Jahr 2008 diente ein Stückener Gehöft als Schauplatz für den fiktiven Reiterhof. 2012 wurden im Ort und im Gemeindeteil Breite Szenen für die RTL-Fernsehserie Doc meets Dorf gedreht. Auch Bernhard Seegers Roman „Märkische Chronik“ wurde nach dessen Drehbuch als 18-teilige Serie des DDR-Fernsehens an vielen Schauplätzen in und um Stücken aufgenommen und ab dem 9. Januar 1983 ausgestrahlt. Stücken liegt im Naturpark Nuthe-Nieplitz und an der 66-Seen-Regionalparkroute, einem Wanderweg rings um Berlin. Bis zu ihrem Umzug nach Dobbrikow im Jahr 2004 hatte die Naturparkverwaltung gemeinsam mit dem Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V., ihren Sitz in Stücken. Der Landschafts-Förderverein blieb nach dem Auszug der Verwaltung in dem Gebäude ansässig. Das Naturschutzgebiet Nuthe-Nieplitz-Niederung am Oberlauf von Nuthe und Nieplitz bildet das Kerngebiet des Naturparks. Sein Landschaftsbild prägen kleinräumige Biotope, die für eine große Artenvielfalt sorgen. Feuchte Wiesen und Flachmoore, landwirtschaftlich genutzte Felder, Wälder und naturbelassene Stillgewässer mit ausgedehnten Schilfgürteln charakterisieren das Gebiet. Zwischen Stücken und Breite schiebt sich der Hohe Berg (63 m), südlicher Ausläufer des Saarmunder Endmoränenbogens, in die Niederung. Zum Erhalt von Natur und Landschaft in der Nuthe-Nieplitz-Niederung übernimmt der Förderverein die Aufgabe, die naturnahen Flächen zu schützen und nach Möglichkeit durch geeignete Maßnahmen zu verbessern. Zu diesen Maßnahmen gehören der Ankauf beziehungsweise die Pachtung sowie Pflege von Flächen, die Pflege- und Entwicklungsplanung und die Biotopeinrichtung.[ Unter anderem mit finanzieller Förderung der Bundesrepublik kaufte der 1991 gegründete Verein rund 15000 Hektar im Naturschutzgebiet an, dessen Fläche damit weitgehend in seinem Besitz ist. In Kooperation mit Landwirten und Schafzüchtern werden die Flächen extensiv genutzt und einem naturverträglichen Tourismus zugeführt. Der vom Landschaftsförderverein angelegte Ortolan-Rundwanderweg führt durch die eiszeitlich geprägte Landschaft vorbei am Bauernteich über den Grünen Steig zum Südausläufer des Saarmunder Endmoränenbogens auf den Hohen Berg. Am Rande eines Kiefernwaldes verläuft der Weg westlich des Zugvogelrastgebietes Ungeheuerwiesen weiter zum Weinberg, der bis 1680 mit Reben kultiviert wurde, und anschließend zurück in den Ort. Auf einer Dauerweide im Eck Grüner Steig/Mühlenfließ wird eine Skuddenherde gehalten. Die ostpreußische Skudde gehört zu den ältesten und kleinsten Hausschafrassen und steht auf der Roten Liste der bedrohten Nutztiere. Der für den Rundweg namengebende Ortolan aus der Familie der Ammern wird in der Roten Liste Brandenburg als gefährdet eingestuft. Der Bestand des Zugvogels wurde in Brandenburg 2006 auf rund 2800 bis 3000 Paare geschätzt, davon entfielen 152 auf den Naturpark Nuthe-Nieplitz. Insbesondere die Waldränder, Hecken und extensiv genutzten Getreidefelder am Ortolan-Rundweg bilden ein bedeutsames Reproduktionsgebiet der Ammer und bieten dem durch fortschreitende Biotopzerstörung und Veränderung der Anbaumethoden bedrohten Vogel seinen bevorzugten Lebensraum trockenwarmer Standorte und offener Flächen mit vereinzelten Büschen zur Deckung. Bemerkenswert ist, dass sich am Feldweg zwischen dem Weinberg und Stücken zwei Dialektpopulationen des für seinen regionaltypischen Gesang bekannten Singvogels (ungefähr „zri-zri-zri-zri-djü-djü-djü“ oder „ridri-dri-dri-jööj“) mischen. Südlich des Wegs ist eher die Dialektpopulation des Flämings, nördlich die der Lausitz vertreten. Geübte Ornithologen sind in der Lage, die Herkunft beziehungsweise den Aufwuchsort eines Ortolans an seinem regionaltypischen Gesang zu erkennen. Der Ortolan-Rundweg verläuft zum Teil am Mühlenfließ, das den Ort von Nord nach Süd durchläuft. Das Fließ entwässerte bis in die 1930er-Jahre die Seddiner Seenkette sowie den Fresdorfer See und den Katzwinkel zum Königsgraben und damit zur Nuthe und Havel; nördlich der Brücke des Rundwegs laufen beide Quellarme des Mühlenfließes (Seddiner Seenkette/Fresdorfer See) zusammen. Vor allem aufgrund gesunkener Grundwasserstände führt der Bach nur noch selten Wasser. Die Stückener Wassermühle musste bereits in den 1920er-Jahren aufgegeben werden, da der verstärkte Brunnenbau, der infolge der Elektrifizierung der Region einsetzte, den Wasserstand der Seddiner Seen so deutlich abgesenkt hatte, dass das Mühlenfließ nicht mehr ausreichend mit Wasser versorgt wurde. Damit verlandete auch der am Fließ aufgestaute Mühlenteich, der heutige Bauernteich. Seit seiner Austorfung 1984/85 bildet er wieder ein Kleingewässer. Allerdings schritt der Verlandungsprozess durch erneute Rückgänge der Grundwasserstände seit Beginn der 2000er-Jahre wieder voran. 2003 einsetzende Wasserüberleitungen aus dem Mühlenfließ konnten den Prozess wiederum verlangsamen. Der Bauernteich umfasst rund einen Hektar und hat eine maximale Tiefe von 0,5 Metern, im Mittel von 0,3 Metern. Den im Trophiesystem 2008 als eutroph eingestuften Flachsee umgibt ein breiter Röhrichtgürtel. Er bietet einen Lebensraum für Libellen wie die in Brandenburg gefährdete Kleine Binsenjungfer, Glänzende Binsenjungfer und Keilfleck-Mosaikjungfer (beide auf der Vorwarnstufe), für Amphibien oder Heuschrecken wie Sumpfschrecke (Vorwarnstufe) oder Kurzflüglige Schwertschrecke und weitere Tier- und Pflanzenarten. Das ehemalige Sumpfgebiet um den Bauernteich ist von Erlenbrüchen durchsetzt und bildet die Südspitze des ältesten Naturschutzgebietes in der Nuthe-Nieplitz-Niederung. Nach Norden setzt sich das Naturschutzgebiet zum Katzwinkel und Fresdorfer See fort. Der Fresdorfer See liegt zwar dicht am namengebenden Dorfkern Fresdorfs, gehört aber zur Stückener Gemarkung. Der Fresdorfer See ist ein eutropher bis polytropher Flachsee mit einer maximalen Tiefe von einem Meter und einer mittleren Tiefe von 60 Zentimetern. Er umfasst 7 Hektar und ist umgeben von Erlenbrüchen und breiten Verlandungszonen mit einem schmalen Röhrichtstreifen, vor allem aus Schilfrohr. Der südlich im Verlauf des Mühlenfließes folgende Katzwinkel ist ein 9 Hektar großer Moorsee, der Ende der 1980er-Jahre durch Austorfung entstand. Die mittlere Tiefe dieses Flachsees liegt bei rund einem Meter. Sein Huminstoffgehalt führt zu einer leicht braunen Eigenfärbung des Wassers. Der Röhrichtgürtel ist nur schwach ausgeprägt. Der Moorsee verfügt über mehrere kleine Inseln, die bei seiner Austorfung als Brutinseln für Wasservögel gezielt angelegt wurden. Insbesondere Graugänse und Höckerschwäne nutzen den Katzwinkel als Brutgebiet, Graugänse auch als Schlafplatz. Rund 500 Meter östlich des Katzwinkels, jenseits der Landstraße 73, befindet sich das Poschfenn. Sein nördlicher Teil gehört zu Fresdorf, der südliche zu Stücken – die Ortsteilgrenze führt quer durch das langgestreckte Gewässer. Der eutrophe See umfasst 6 Hektar und hat eine maximale Tiefe von einem Meter und eine mittlere Tiefe von 70 Zentimetern. Es besitzt einen teilweise breiten Röhrichtstreifen und eine gut entwickelte Submersvegetation mit Hornblatt und Tausendblatt. Sein Südufer ist steilscharig und bewaldet. Es ist Brutgebiet für Zwergtaucher, verschiedene Entenarten sowie Brutgebiet und Schlafplatz für Graugänse. Auf trockenen Ruderalstellen am Poschfenn ergaben floristische Kartierungen den Nachweis der Arten Taraxacum hamatiforme und Taraxacum marchicum nom. provisorium aus der Löwenzahngattung.
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