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Dammsmühle Schloss Schönwalde Immobilien
Neobarockes Herrenhaus Schloss Dammsmühle

Schönwalde PLZ 16348

Schönwalde ist ein Ortsteil der Gemeinde Wandlitz

Die Gemeinde gehört zum Landkreis Barnim im Bundesland Brandenburg. Bis zum Jahr 2003 war Schönwalde eine selbstständige Gemeinde innerhalb des Amtes Wandlitz. Im Wandlitzer Ortsteil Schönwalde leben auf 22,53 km² 2355 Einwohner, das entspricht einer Bevölkerungsdichte von 104,5 Einwohnern je km². Nach einer ersten urkundlichen Nennung im Jahre 1750 und dem Gründungserlass von 1753 ist Schönwalde eines der Kolonistendörfer, die der preußische König Friedrich II. in einer kurzen Friedenszeit nach dem Zweiten Schlesischen Krieg und vor Beginn des Siebenjährigen Krieges anlegen ließ. Der 18 Kilometer nördlich der königlichen Residenz, des Berliner Stadtschlosses, angelegte Ort entwickelte sich von seiner ursprünglichen Bestimmung als Tuchlieferant für die preußische Armee über einen Standort der Holzverarbeitung zum Wohnstandort vor den Toren der Großstadt Berlin. Nahe der heutigen Berliner Stadtgrenze und infrastrukturell angebunden an Bundes- und Landesstraße sowie einer Regionalbahnlinie ist Schönwalde begehrter Wohnplatz für Zuzügler aus der deutschen Hauptstadt. Innerhalb der ersten 15 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer verdoppelte sich die Einwohnerzahl des Ortes. Durch die Lage am südlichen Rand des geschlossenen Waldgebietes des Naturparks Barnim ist die Umgebung Schönwaldes mit dem Gorinsee und dem Mühlenbecker See gleichzeitig Naherholungsgebiet für die Bewohner der nordöstlichen Bezirke Berlins. Schönwalde befindet sich auf dem westlichen Teil der Barnim-Hochfläche, dem sogenannten Niederbarnim. Die Höhe über Normalhöhennull (NHN) nimmt von Ost nach West leicht ab. Höchster Punkt mit 69,6 Meter über NHN ist die nordöstliche Ortsteilgrenze zu Bernau in der Bernauer Heide. Mit 44,5 Meter über NHN ist die Fläche des Mühlenbecker Sees an der Westgrenze der niedrigste Punkt des Ortes. Die Höhe der Ortsmitte an der Kirche beträgt 57 Meter, die des zwei Kilometer östlich von dieser gelegenen Gorinsees 58,5 Meter über NHN. Angelegt als Straßendorf an der Chaussee Richtung Prenzlau liegt Schönwalde etwa 3,5 km nördlich der Berliner Stadtgrenze direkt an der Bundesstraße 109 und der Regionalbahnlinie RB 27, auch Heidekrautbahn genannt. Angrenzende Gemeinden sind im Osten die Stadt Bernau mit dem Stadtteil Schönow, im Westen die Gemeinde Mühlenbecker Land mit dem Ortsteil Mühlenbeck. Die nördliche Ortsteilgrenze zum benachbarten Wandlitzer Ortsteil Basdorf bildet westlich der Bundesstraße das Renne-Gestell, ein gerade in west-östlicher Richtung durch den Forst gezogener Waldweg, östlich der B 109 die Straße Waldkorso, die schon an das geschlossene Siedlungsgebiet Basdorfs angrenzt. Im Süden schließt sich der Wandlitzer Ortsteil Schönerlinde an Schönwalde an. Die Grenze verläuft durch die geschlossene Bebauung am Südrand von Schönwalde hindurch. Südöstlich bestehen kurze Grenzabschnitte zu Berlin, dem Bucher Forst, einem renaturierten Gebiet ehemaliger Rieselfelder, sowie zum Ortsteil Zepernick der Gemeinde Panketal. Neben 0,79 km² bebauter Fläche und 0,70 km² Verkehrsfläche besteht das Ortsgebiet von Schönwalde aus 15,62 km² Wald, 4,89 km² landwirtschaftlicher Nutzfläche und 0,40 km² Wasserfläche. Außer den beiden Seen, dem zwei Kilometer östlich des historischen Ortskerns gelegenen Gorinsee und dem nicht zum Gemeindegebiet gehörenden, aber unmittelbar westlich angrenzenden Mühlenbecker See, gibt es an Wasserflächen noch den Mühlenteich beim Schloss Dammsmühle und zwei Fließgewässer. Diese sind das Tegeler Fließ, das bei Basdorf entspringt und über den Mühlenteich, den Mühlenbecker See und den Tegeler See in Berlin in die Havel entwässert, und der Lietzengraben, der von der Grenze zu Schönow kommend das südöstliche Ortsgebiet zu Panketal abgrenzt und bei Berlin-Karow in die Panke mündet. Der Waldreichtum beherrscht das nördliche Ortsgebiet von Schönwalde. Dabei besteht der Wald östlich der Bundesstraße meist aus Kiefernforsten, westlich in Richtung Mühlenbecker See aus Buchen- und Mischwaldbeständen. Der letztere gehört zum Forst Schönwalde mit Sitz im Forsthaus Mühlenbecker Chaussee/ Ecke Neumühler Straße in Schönwalde. Der Wald zwischen der B 109, Schönow und Basdorf gehört mehrheitlich zum Goriner Forst sowie der Bernauer Heide und damit den Berliner Forsten, die vom Forstamt Pankow in Berlin-Buch verwaltet werden. Südlich des Forst Gorin und der Siedlung Gorinsee schließt an der Landesstraße 30, die in Ost-West-Richtung Bernau mit Schönwalde und Mühlenbeck verbindet, eine größere freie Fläche an, die landwirtschaftlich genutzt wird. Eine nach dem Zweiten Weltkrieg an der Hobrechtsfelder Straße erbaute Landwirtschaftssiedlung ragt in diese Fläche hinein. Sie wird wegen der räumlichen Nähe zur Siedlung Gorinsee gerechnet. Schönwalde liegt zwischen Bernau und Oranienburg an der Nordostgrenze des Berliner Stadtgebietes. Die Ortsmitte befindet sich dabei auf einer Grundmoränenfläche des Barnim. Als Barnim wird die eiszeitlich gebildete Hochfläche zwischen dem Berliner Urstromtal im Süden und dem Eberswalder Urstromtal im Norden bezeichnet. Die nördlichen Bereiche des ehemaligen Gemeindegebietes von Schönwalde, die Waldflächen der Bernauer Heide und des Forst Gorin, bilden Sander-Flächen, die im Bereich des westlichen Tegeler Fließtals in eine glaziale Rinne auslaufen. Die dort vorhandenen Sande und Kiese vermischen sich weiter südlich beziehungsweise östlich auf der Grundmoränenfläche mit Geschiebemergel zu abwechselnden Schichten aus Ton, Lehm, Mergel und eben auch Sanden und Kiesen. ie unterschiedliche Wasserdurchlässigkeit der teilweise übereinander liegenden Bodenarten der Grundmoränenfläche führt im Bereich der besiedelten Flächen des Ortes zu unterschiedlichen Tiefen der Grundwasser führenden Schichten, dem sogenannten Schichtenwasser. Die Gründungsurkunde des Dorfes Schönwalde datiert vom Januar des Jahres 1753. In ihr bestimmte der König von Preußen, Friedrich II. (später als „der Große“ bezeichnet), dass in der Gegend von Mühlenbeck „auf allerhöchst deroselben Kosten“ ein Spinnerdorf von hundert Familien angelegt werden soll, genannt Schönwalde. Der Ortsname wird vielfach auf den damaligen Mühlenbecker Amtsrat (auch Oberamtmann) Schönwald zurückgeführt. Andere Quellen gehen von einer Namensherkunft aus dem Mittelniederdeutschen aus, da der Ort anfänglich noch „Schönewalde“ geschrieben wurde, wie auf einer Karte aus den Jahren 1774/75 ersichtlich. Demnach soll die Schreibweise „Schönwalde“ erst im Jahre 1805 aufgetaucht sein. Erstmals urkundlich genannt wird der Ort 1750, die Ausarbeitung des Dorfplanes erfolgte 1751 durch J. E. Loescher. Um die preußische Textilindustrie aus der Abhängigkeit von Importen zu führen und die Landbesiedelung voranzutreiben, betrieb Friedrich der Große in seiner Regentschaft von 1740 bis 1786 eine rege Kolonisierungspolitik. Hauptsächlich aus Württemberg, Sachsen, der Pfalz, Polen und Mecklenburg wurden Wollspinner angeworben und in sogenannten Spinnerdörfern wie neben Schönwalde auch Sachsenhausen, Marienwerder und Friedrichshagen angesiedelt. Die aus dem Ausland nach Preußen ziehenden Neusiedler wurden durch ein Edikt aus dem Jahre 1748 für eine festgelegte Zeit von Steuern und Abgaben befreit und nicht zum Armeedienst gezogen. Ihnen wurden vom preußischen Staat Haus, Hof, Ackerland und -geräte, Wiesen, Vieh und die erste Aussaat gestellt. Eine königliche Instruktion vom 8. Dezember 1779 bestätigte nochmals die Rechte der Kolonisten. Bereits im Jahre 1750 wurde das Amt Mühlenbeck vom Direktor der Etablissementkommission, Kriegsrat Pfeiffer, beauftragt, eine Ansiedlung von Leinewebern und Spinnern in den Amtsdörfern zu prüfen. Am 12. Dezember 1752 erhielt der zuständige Förster Lemonius vom Mühlenbecker Oberamtmann Schönwald den Befehl, an der Uckermärkischen Straße unweit der Ruinen des Altenhofs, gelegen in der Gemarkung Schönerlinde, einen Bestand Erlen und Buchen zu fällen und das Holz für den Bau der Häuser des neuen Dorfes bereitzustellen. Schönwalde entstand als typisches preußisches Kolonistendorf dieser Zeit, ein Straßendorf mit breiter Hauptstraße, einem zentralen Platz, dem angrenzenden Schulzengehöft mit Dorfschänke und großen Gärten hinter den Kolonistenhäusern. Den Besitzstand der Kolonisten sowie die Pflichten und Rechte des Schulzen und der Gemeinde regelte die „Erbliche Verschreibung vom 29. Mai 1753“. Sie wurde an diesem Tage durch den König bestätigt, nachdem sie auf königlichen Befehl vom 28. März 1753 durch den Kriegsrat Pfeiffer entworfen und am 20. Mai 1753 von der Churmärkischen Kriegs- und Domänenkammer ausgefertigt worden war. Die „Confirmatio der erblichen Verschreibung von den Schulzen und der Gemeinde des vor hundert Familien angelegten Spinner Dorfes Schönewalde“ soll am 31. Mai 1753 unterzeichnet worden sein. Schon am 30. Januar 1753 war Ludwig Meschker, Landmeister und Kommissar bei der Etablissementkommission, von Kriegsrat Pfeiffer als Schulze des neuen Dorfes „angenommen und bestellt“ worden. Als Spinnermeister von Schönwalde hatte er die Wolle aus Berlin zu holen und das Gesponnene wieder dorthin zu schaffen. Er hatte auf die Qualität zu achten und den Wollspinnern den Lohn auszuzahlen. Weiterhin hatte er Polizeigewalt in Bagatellsachen und Ordnungsaufgaben bezüglich des Dorfes wie auch der einzelnen Häuser. Dem Schulzen wurden acht Gerichtsschöppen zugeteilt, zwei für je ein Dorfviertel, die ihn bei seinen Aufgaben unterstützten. Für seine „Mühwaltung“ erhielt der Schulze das alleinige Recht des Bier- und Branntweinausschanks, des Victualienhandels, das Hüterecht für zehn Kühe auf der Gemeindewiese sowie 90 Morgen Ackerland und 12 Morgen Wiese. Zur Ansiedlung in den Spinnerkolonien wurden nur „Ausländer“ zugelassen, das heißt, sie durften noch nicht in Preußen gesiedelt haben. Die ersten Ansiedler von Schönwalde kamen bereits im Frühjahr 1753. Sie wurden zunächst im Amt in Mühlenbeck einquartiert, um ihnen dann ein Haus im neu entstandenen Ort zuzuweisen. Die Kolonistenhäuser waren als Doppelhäuser gebaut. Die Wände wurden aus Lehmfachwerk hergestellt und das Dach mit Stroh gedeckt. Die Eingänge befanden sich an der Straßenseite in der Mitte des Doppelhauses. Zum Nebengelass gehörten eine kleine Scheune und ein Stall. Die Häuser waren von allen Abgaben befreit, durften aber ohne Genehmigung weder veräußert noch beliehen werden. Zu jedem Haus gehörte ein Morgen Gartenland (zirka 2553 m²) und jeder Kolonist erhielt einen Morgen Wiese. Weiterhin erhielt er das Recht, ein Stück Vieh auf die gemeinsame Weide zu treiben. Neben den Kolonistenhäusern wurde auch ein Schulmeister- und Küsterhaus am Südostrand des Dorfplatzes im Zentrum des Ortes errichtet. Zu diesem Haus gehörten zwei Morgen Garten und je ein Morgen Acker und Wiese. Erster Schulmeister wurde Johann Gottlieb Meschker. Die Revisionsliste vom 6. Mai 1754 führte bereits 36 Kolonisten mit 102 Familienangehörigen an. Aus Württemberg kamen die Familien Bandel, Hebich, Kurtz, Langnik, Lutz, Schulz, Schwarzmeyer, Seiler, Steck, Tost, Vogel und Widemer. Die Familien Böttcher und Möricke stammten aus Sachsen, die Familie Liebenhagen aus Mecklenburg-Strelitz, aus Thüringen die Familie Porst und aus der Pfalz die Familie Hagebuch. Nur zwei Familien kamen aus der Mark Brandenburg, aus dem benachbarten Schönerlinde die Familie Lentz und aus Wensickendorf Familie Ströhmann. Schließlich hatten auch zwei Familien, Charles und Sourell, französische Vorfahren. Sie gehörten zu den seit dem Potsdamer Edikt von 1685 in Preußen angesiedelten Hugenotten. Am 20. März 1755 wurden 40 Kolonisten in Schönwalde vereidigt. Im Verzeichnis der ersten Vereidigung finden sich die Namen: Ludwig Meschker (Schulze); Dost, Lessing, Schwarzmeyer, Spannemann (4 Schöppen); Allmer, Berger, Beßmann, Blumenthal, Böttger, Charles, Hoffmann, Hyronimus, Kahle, Kest, Keyser, Keutel, Knoll, Kurz, Leininger, Lutz, Meyer, Möricke, Naumann, Georg und Martin Nitze, Reuscher, Seyler, Schilkopf, Schlumbach, Schoene, Schuhmacher, Sommer, Thomee, Vogel, Völkel, Christian und Joseph Wiedemer und Wüst; des Weiteren Bohmbach, Hebich, Krause, Lange, Schmidt und Seeger, die bei der Vereidigung abwesend waren. Ein Teil der Namen ist auch nach über 200 Jahren im Dorf zu finden. Die Bevölkerung des Dorfes wuchs rasch an. Die Revisionstabelle von 1769 verzeichnete bereits 443 Personen, die auf den 100 Kolonistenstellen lebten. Vor der Gründung von Schönwalde gehörte das spätere Gemeindegebiet zum Mühlenbecker Forst. Das Waldgebiet zwischen heutigem Ortszentrum und Mühlenbecker See wird auf alten Karten als Schönerlindsche Gehege bezeichnet. Der Wald zwischen Ortszentrum und Gorinsee hieß nach der Ortsgründung Schönewaldsche Heyde, wie auch der Ort selbst 1774/75 noch Schönewalde geschrieben wurde. Einzige Ansiedlung in der Nähe vor 1753 war der Altenhof etwa einen Kilometer südwestlich der Mitte des neuen Ortes. Der Altenhof wurde seit dem Dreißigjährigen Krieg nicht mehr bewohnt und war nur noch als Flurbezeichnung bekannt. Seit den Jahren 1746/47 bestand nördlich des Mühlenbecker Sees eine Mühle, die von einem Müller Grüwel aus dem Ort Mönchmühle betrieben wurde. Nach Erwerb der Mühle durch den Berliner Lederfabrikanten Peter Friedrich Damm im Jahre 1755 heißt dieser Ort Dammsmühle. Später wurde durch Um- und Anbauten aus Dammsmühle ein Barockschloss (zur Schlossgeschichte siehe Schloss Dammsmühle). Schönwalde wurde als Straßendorf mit 50 Doppelhäusern beidseitig der Hauptstraße in etwa Nord-Süd-Ausrichtung angelegt. In der Mitte befand sich ein achteckiger Platz mit einem 1780 bis 1782 errichteten Bethaus als Zentrum und dem Anwesen des Schulzen mit der Dorfschänke an der Ostseite. Die einfachen Kolonistenhäuser standen in einer Flucht zur Straße. Dahinter befanden sich die Nebengebäude mit angeschlossenen Gärten. Die Straße führte im Norden nach Basdorf, im Süden unter Umgehung Schönerlindes nach Blankenfelde. Der heutige Bernauer Damm existierte noch nicht. An seiner Stelle gab es nur einen Weg in den Wald und zum nordöstlich hinter den Gärten im Jahre 1755 geweihten Friedhof. In westliche Richtung führte ein Weg vom Dorfplatz durch die „Stege“ nach Dammsmühle. In den Jahren 1830 bis 1832 wurde seitens des Landes die Chaussee von Berlin durch die Schorfheide nach Prenzlau ausgebaut. Sie führte durch die Hauptstraße von Schönwalde. Es entstand die erste Pflasterung und eine direkte Verbindung zum südlichen Nachbarort Schönerlinde. Auf einer Karte von 1839 ist schon der heutige Straßenverlauf in Ost-West-Richtung nach Mühlenbeck beziehungsweise Bernau/ Schönow zu erkennen. Am nördlichen Ortsrand an der Stelle des heutigen Gewerbegebietes war eine Oberförsterei entstanden. In den Jahren 1843/44 konnte das Bethaus aus Fachwerk dank eines „Königlichen Gnadengeschenks“ von 1000 Talern durch eine Kirche aus gebranntem Stein ersetzt werden. Die Inneneinrichtung wurde zum größten Teil durch Spenden finanziert. Der hölzerne Glockenturm an der Ostseite des Gebäudes wurde allerdings erst 1875 aufgestellt. Zehn Jahre später, 1885 bis 1886, erwarb die Kirchengemeinde für das Gotteshaus für 2500 Mark eine Orgel der Firma Sauer aus Frankfurt (Oder). Der abseits der Kirche am östlichen Ortsrand liegende Friedhof musste bis 1937 auf eine Totenhalle verzichten. Die Grundsteinlegung der Friedhofskapelle erfolgte am 12. Mai 1936, die Einweihung am 19. September 1937. Von der Gründung Schönwaldes 1753 bis zum Jahr 1866 wurde im Dorf keine eigene Pfarrstelle unterhalten, der Ort war der Kirche von Bernau unterstellt. Ab dem 2. Dezember 1866, dem Tag der Loslösung vom Rektorat zu Bernau, versahen bis heute (2008) sechzehn Pfarrer ihren Dienst in Schönwalde. Das Ortsbild änderte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erheblich. Die Siedlungsfläche blieb zwar auf die Kolonistengrundstücke beschränkt, die durch den wirtschaftlichen Aufschwung am Rande Berlins zu einigem Vermögen gekommenen Eigentümer der Grundstücke ersetzten nun aber nach und nach die alten strohgedeckten Kolonistenhäuser durch größere Häuser mit zum Teil prächtigen Stuckfassaden im Stil des Historismus. Im Jahre 1903 wurde auf der Nordwestseite des Dorfplatzes ein Denkmal für den Gründer des Ortes, König Friedrich dem II. von Preußen, aufgestellt. Für die 1904 gegründete Freiwillige Feuerwehr entstand ab 1906 ebenfalls auf dem Dorfplatz ein Feuerwehrdepot gegenüber der Kirche. Der Steigeturm an dessen Westseite war ein nachträglicher Anbau aus den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. Ein wichtiger Einschnitt in der Entwicklung Schönwaldes war die Eröffnung der Bahnlinie von Berlin-Reinickendorf nach Groß-Schönebeck beziehungsweise Liebenwalde am 21. Mai 1901. In einer Entfernung von 900 Metern vom Ortszentrum an der Straße Richtung Mühlenbeck entstand der Bahnhof Schönwalde. Bau und Betrieb der Strecke erfolgte durch die Niederbarnimer Eisenbahn AG, an der sich die Gemeinde Schönwalde mit einem Aktienbestand im Wert von 12.000 Mark beteiligte. Die Bahnlinie führte zu einer wesentlich besseren Anbindung an die Reichshauptstadt und damit zu kürzeren Fahrzeiten für Berufspendler, hauptsächlich Bauarbeitern, und Besucher von Ämtern des Kreises Niederbarnim, die ihren Sitz in Berlin hatten. Auch die Wirtschaft profitierte durch den auf der Bahnstrecke betriebenen Güterverkehr aber auch durch den einsetzenden Ausflugstourismus von Berlin ins Umland. Nicht zuletzt entstand durch die neue Bahnlinie in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts die erste größere Siedlungserweiterung des Ortes. Die Bahnhofssiedlung wurde südöstlich der Bahntrasse, südlich der Straße nach Mühlenbeck angelegt, also zwischen dem Bahnhof und dem alten östlich gelegenen Ortskern. Seitdem sind sämtliche neu erschlossenen Siedlungsgebiete Schönwaldes an dieser Ost-West-Achse entstanden. In den zwanziger- und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden erste Flächen im späteren Ortsteil Gorinsee (oder Gorin) besiedelt. Die südlich des etwa 700 x 400 Meter großen Sees und der an ihm vorbeiführenden Straße nach Schönow angelegten Parzellen beherbergten sowohl Dauerbewohner als auch Wochenend- und Sommergäste. 1934 wurde am See das „Gasthaus Freibad Gorinsee“ (späterer Name „Libelle“) genehmigt. Östlich des Sees entstand ein Zeltplatz, der sich bis 1990 flächenmäßig in den Hochwald ausdehnte, danach aber aufgrund des Einspruchs des Eigentümers, der Berliner Forsten, wieder verkleinert wurde. Nach der Bodenreform 1946/47 siedelten sich auch Neubauern, vornehmlich an der Hobrechtsfelder Straße, in der Siedlung an. Teile der Siedlung gehörten zur Gemarkung Schönerlinde bis die Gemeindevertretung von Schönwalde auf Antrag der Bewohner am 30. Juli 1956 einer Eingemeindung nach Schönwalde zustimmte. 1959/60 entstand im Zuge einer Aktion „Perlenkette für Berlin“, einem Ausbau von Naherholungszentren um Berlin, das Strandbad Gorinsee. Es wurde ein, in den 1990er Jahren wieder abgerissener, Badesteg errichtet und ein Parkplatz angelegt. Ab 1965 kam es zur bislang letzten Siedlungserweiterung am Gorinsee. Westlich des Sees wurden Parzellen vergeben, auf denen Bungalows entstanden. Dieser Bereich hat gemäß dem Einigungsvertrag Bestandsschutz, Baugenehmigungen werden dort aber nicht mehr erteilt. Im Gegensatz dazu wurden nach 1990 in der Siedlung Gorinsee südlich des Sees viele Wochenendgrundstücke zu Wohngrundstücken mit Einfamilienhäusern. Mit der Zunahme der Bevölkerungszahl von Schönwalde ging ein ständiger Wohnraummangel einher. Im 19. Jahrhundert wurde dem noch mit dem Um- und Ausbau der Gebäude auf den Kolonistengrundstücken begegnet. Eine Erweiterung der Siedlungsfläche war zunächst nicht möglich, da die Bebauung des landwirtschaftlich genutzten Bodens nach dem Rezess von 1866 verboten war und der umliegende Wald zu diesem Zwecke nicht gerodet werden konnte, da er nicht der Gemeinde gehörte. Erst 1921 erwarb die neu gegründete Siedlungsgesellschaft Niederbarnim m.b.H. Land zu beiden Seiten der Bahnhofstraße (heute Mühlenbecker Chaussee) und die Bahnhofssiedlung entstand. In den Jahren 1937 bis 1939 wurden westlich des Bahnhofs sieben Mehrfamilienhäuser errichtet, die sogenannte „Waldsiedlung“, die aber nicht des Bevölkerungsdrucks des Ortes wegen gebaut wurde, sondern der Unterbringung von Beamten der nahe gelegenen Gendarmerie-Kaserne diente. Der Zuzug von 300 Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten nach dem Zweiten Weltkrieg verschärfte die Wohnungssituation zusätzlich. Ab den 1950er-Jahren entstand nach und nach die „Neue Siedlung“ auf Bodenreformland nördlich der Bahnhofstraße, westlich anschließend an den alten Ortskern. Zwischen 1970 und 1990 gab es dann noch zwei kleinere Siedlungserweiterungen, einmal die Bebauung des kaum genutzten Sportplatzes südlich der Waldsiedlung und der Bau von acht betriebseigenen Wohnhäusern des VEB Versuchstierproduktion nördlich des Ortes gegenüber dem Gewerbegebiet an der Hauptstraße. Da die Bahnlinie der „Heidekrautbahn“ nach Berlin-Reinickendorf, nach West-Berlin, führte, kam es in den Jahren der deutschen Teilung zu wesentlichen Einschränkungen im Verkehr. Schon in den 1950er-Jahren war zwar eine neue Streckenführung nach Süden, abzweigend ein Kilometer nördlich der Schönwalder Bahnhofstraße, Richtung Berlin-Karow gebaut worden. Sie diente aber nur dem Güterverkehr. Nach dem Bau der Berliner Mauer war der Personenverkehr der Strecke der Niederbarnimer Eisenbahn von der Berliner Innenstadt abgeschnitten. Die Bahnlinie wurde danach nur noch als Industriebahn für Bergmann-Borsig in Berlin-Wilhelmsruh genutzt. In den 1960er Jahren wurde der Personenverkehr auf die neue Strecke Richtung Berlin-Karow zu einem provisorischen Haltepunkt in Berlin-Blankenburg umgeleitet. Erst später nutzte man den S-Bahnhof Berlin-Karow als Umsteigebahnhof und errichtete auch einen neuen Haltepunkt in Schönerlinde. Schönwalde erhielt schon im Zuge der Fahrstreckenumstellung nach Berlin-Blankenburg einen neuen Haltepunkt, der zwischen dem alten Bahnhof und dem Ortskern lag. Dieser ist, wie die Strecke nach Berlin-Karow, heute noch in Betrieb. Eine Wiedereröffnung der alten Bahnlinie nach Berlin-Reinickendorf wurde seit 1990 des Öfteren in Erwägung gezogen, bis 2009 aber nicht realisiert. Auf der alten Strecke fahren bislang nur Traditionszüge zu besonderen Anlässen. Während es in früheren Zeiten auch Planungen zur Elektrifizierung der Bahnlinie gab, so in den 1930er-Jahren und in den 1980er-Jahren als Erweiterung des S-Bahn-Netzes bis zum Bahnhof Wandlitzsee, wurde nach 1990 wegen rückläufiger Fahrgastzahlen der Strecken-Ast nach Liebenwalde bis Wensickendorf verkürzt. Das Rest-Netz wurde durch die Niederbarnimer Eisenbahn AG, die die Strecken von der Deutschen Bahn AG zurück übertragen erhielt, saniert und wird heute mit modernen Dieseltriebzügen bedient. Nach Instandsetzung der Dorfstraße, der heutigen Hauptstraße, in den Jahren 1910 bis 1912 und der Aufbringung einer mangelhaften Asphaltschicht im Jahre 1963 erfolgte von 1990 bis 1992 eine grundhafte Erneuerung der Bundesstraße 109 durch Schönwalde einschließlich der Nebenflächen, wie Gehwegen, Parktaschen und Nebenstraßen am Dorfplatz. Im Zuge dessen wurden auch Wasser- und Abwasserleitungen neu verlegt. Allgemein kann nach 1990 von einem kräftigen Aufschwung der Bautätigkeiten in Schönwalde gesprochen werden. Neue Siedlungsgebiete entstanden beiderseits der Bahnhofstraße, so der Eichengrund, die Siedlungen am Fuchsbergweg, an der Birkenstraße und auf dem ehemaligen Fabrikgelände der Holzwarenfabrik Otto Liebenhagen am alten Bahnhof. Dies ging einher mit der ständigen Verdichtung der alten Siedlungsgebiete. Die Einwohnerzahl des Ortes verdoppelte sich von 1156 am 3. Oktober 1990 auf 2347 im Jahr 2010. Auch Einzelbauobjekte, die heute das Ortsbild prägen, wurden in Angriff genommen. So entstanden in den 1990er Jahren ein Geschäftshaus an der Südostecke des Dorfplatzes, in das ein Lebensmittel- und ein Getränkemarkt sowie eine Bäckerei, eine Fleischerei und ein Blumengeschäft einzogen, und der Anbau an das Feuerwehrhaus im Ortszentrum. Gegenüber der Feuerwehr wurde im August 1993 das restaurierte Denkmal des Ortsgründers Friedrich II. wieder aufgestellt, dessen Büste zu DDR-Zeiten von Einwohnern Schönwaldes aufbewahrt worden war. Leider wurde das Original in der Nacht zum 1. Juni 1995 gestohlen. Das Denkmal wurde im Oktober 1996 durch eine ähnliche Büste aus Kaltgussmetall ersetzt. Nach dem Jahr 2000 entstand an Stelle der alten Schule in der Waldsiedlung ein neues Gebäude als „Gemeindezentrum“. Dort wurden der Kindergarten und die Gemeindebibliothek untergebracht. Außerdem befinden sich heute im Obergeschoss das Sprechzimmer der Ortsvorsteherin und ein kleiner Beratungsraum für den Ortsbeirat. Auf demselben Grundstück wurde eine Sporthalle für die Gemeinde Schönwalde errichtet. Sie wird zumeist durch den 1995 gegründeten Sportverein genutzt. Auch im Gewerbegebiet an der Hauptstraße gab es ab 1990 rege Bautätigkeiten. Einige der investierenden Firmen konnten sich jedoch nicht halten. Im Jahre 2007 eröffnete dort ein zweiter Lebensmittel-Supermarkt, direkt gegenüber dem 2006 dorthin verlagerten Markt, der bis dahin im Ortszentrum angesiedelt war. Im Januar 2008 zog auch der Getränkemarkt von der Ortsmitte zum Standort der beiden Lebensmittelmärkte an der nördlichen Ortsgrenze. Des Weiteren wird zurzeit eine weitere Räumlichkeit für verschiedene kleine Läden im Gewerbegebiet gebaut. Im Geschäftshaus am Dorfplatz befindet sich nach Wegzug des Lebensmittel- und Getränkemarktes nunmehr neben den Back- und Fleischwaren-Verkaufsstellen ein Drogerie-Markt. In dem neu gegründeten Ort Schönwalde übten den Beruf des Spinners zunächst die Frauen, älteren Kinder und einige Männer aus. Die meisten Männer gingen dagegen ihren ursprünglich erlernten Berufen nach. Im Kirchenbuch der Gemeinde sind acht Zimmerleute, vier Schneider, vier Maurer, drei Tischler, zwei Schuhmacher, zwei Müller, zwei Köhler, dazu je ein Bäcker, Färber, Pantoffelmacher, Messerschmied, Radmacher, Garnweber, Stellmacher, Tuchmacher und Dachschieber aufgeführt. Schon während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) geriet das Spinnen ins Stocken und hörte um 1800 ganz auf. Aufgrund des im Gegensatz zu den geringen landwirtschaftlichen Nutzflächen großen Waldbestandes in der Umgebung suchten viele Einwohner Auskommen in der Holzverarbeitung. Um 1790 begann der Nutzholzhandel, kurze Zeit später wurden Leitern sowie Stiele für Handwerksgeräte, Backschieber und Bäckereigeräte aus Holz hergestellt. 1810 begann Gustav Liebenhagen in der Dorfstr. 63 (später Hauptstr.) in einer kleinen Werkstatt mit der Fertigung von Backschiebern. Diese Werkstatt wurde an diesem Standort über die Jahre von Otto Liebenhagen weiter zu einer kleinen Fabrik mit ca. 30 Mitarbeitern ausgebaut. Gegenüber gab es noch das Sägewerk Firma Paul Grünewald. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts gingen einige Handwerksbetriebe zur industriellen Fertigung über. Am alten Bahnhof begann 1927 Otto Liebenhagen eine zweite Niederlassung in Form eines Sägewerks zu erreichten. Über die Eisenbahn wurden Baumstämme aus Brandenburg und Mecklenburg gebracht. 1934 wurde bereits in einer Fabrik mit 4 Werkhallen gearbeitet. Hergestellt wurden nun auch Klein- und Küchenmöbel, Kisten, Bügelbretter, Schneideplatten, Blumenkästen, Sägeböcke, Backschieber, Rundstäbe, Ladeneinrichtungen sowie Leisten für Schuhe und Ausrüstungen für Baufirmen. Abnehmer der Waren war der Markt der nahen Reichshauptstadt Berlin. Viele Einwohner Schönwaldes arbeiteten dort auch als Pendler, zumeist im Baugewerbe. Im Ort entstand ab 1931 am „Alten Forsthaus“, am Ortsausgang Richtung Basdorf, eine Hühnerfarm. Der Geflügelhof Forsthaus Schönwald war eine anerkannte Geflügelzucht-Lehrwirtschaft für Leghorn und Rhodeländer. Ab 1935 wurden nach Zukauf von Parzellen vom Staatsforst auch Pferde, Kühe und Schweine gehalten. Nachdem der Besitzer Prof. Dr. phil. Otto Bartsch, Honorarprofessor an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin 1934–1937, im April 1945 durch sowjetische Soldaten erschossen wurde, leitete dessen Frau Frieda Bartsch den Betrieb bis zum Verkauf 1960 an die LPG Schönerlinde weiter. Auf dem Gelände entstand in den 1960er Jahren eine Zuchtanstalt für Versuchstiere. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren viele Werkstätten beschädigt und wegen des Mangels an Rohstoffen wurden zunächst nur Reparaturarbeiten getätigt. Schon bald belebten sich aber die traditionellen Holz- und Baugewerke und neben diesen entstand neues Gewerbe im Dienstleistungsbereich. Die 1953 bestehenden 44 Handwerks- und Gewerbebetriebe des Ortes beschäftigten 168 Arbeitskräfte. In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts schloss sich ein Teil der Tischler zu einer Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) zusammen. Andere Betriebe wurden zu Volkseigenen Betrieben (VEB) verstaatlicht. Die größten Betriebe waren in den siebziger Jahren die PGH Möbel und Wohnraum, der VEB Versuchstierproduktion (1973 gegründet), der VEB Heimkunst (später Betriebsteil des VEB Korb- und Flechtwaren Heringsdorf), der VEB Großküchenbau (entstand 1972 aus der Enteignung der Otto Liebenhagen Holzwarenfabrik, wurde später Teil des Holzverarbeitungswerks Klosterfelde und damit ab 1980 zum VEB Profilleistenwerk Schönwalde) und die Firma Seils (Hochbau). In diesen und den kleineren Betrieben wurden über 500 Arbeitskräfte beschäftigt. Die genossenschaftlichen und staatlichen Betriebe wurden 1990 aufgelöst, zum Teil reprivatisiert oder geschlossen, wie die Versuchstierproduktion. Reprivatisiert an die Erben von Otto Liebenhagen, wurde am 1. Juli 1990 auch die ehemals enteignete Firma Otto Liebenhagen jetzt VEB Profilleistenwerk Schönwalde. Bis 1997 wurde der Betrieb in dem Profilleistenwerk unter der Firmierung Schönwalder Profilleisten GmbH weitergeführt. Gefertigt wurden Zulieferteile für die Möbelindustrie. Beschäftigt waren bis zu 35 Mitarbeiter überwiegend aus den umliegenden Orten. In den Jahren 1990 bis 1992 entstanden über 70 Gewerbebetriebe, überwiegend im Dienstleistungs- und Einzelhandelsbereich. Teilweise siedelten sich völlig neue Gewerbe im Ort an. Ein Hotel im Schloss Dammsmühle musste jedoch schon bald wieder schließen. Auf dem Gelände des ehemaligen VEB Versuchstierproduktion entstand durch die Etablierung verschiedener Firmen ein Gewerbegebiet. Ein weiteres Gewerbegebiet ist ab 1997 auf dem ehemaligen Gelände der Schönwalder Profilleisten GmbH, der Gewerbehof Schönwalde, in der heutigen Mühlenbecker Chaussee 16 entstanden. Dort haben sich 10 Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen mit ca. 30 Beschäftigten angesiedelt. Im Jahr 2004 waren in Schönwalde 225 Gewerbebetriebe gemeldet. Bis Ende des Jahres 2008 hatte sich diese Zahl auf 249 erhöht. Es ist also in den letzten Jahren, wie im gesamten Gemeindegebiet Wandlitz, ein leichter Anstieg der gemeldeten Gewerbebetriebe zu verzeichnen. Aufgrund der Erbverschreibung von 1753 hatte die Gemeinde Schönwalde 137 Morgen (etwa 34 ha) Land und die Erlaubnis, 108 Kühe auf die Weide in die Mühlenbecker Forst zu schicken. Das Anwachsen des Viehbestandes der Gemeindeherde, schon 1777 bereits 250 Kühe, 200 Schweine und 200 Gänse, führte zu Streitigkeiten mit dem Amt Mühlenbeck um die Weiderechte, die erst 1821 durch den Verkauf der Ländereien des Schulzengutes an 57 Kolonisten entschärft wurde. Nach Beseitigung der „Weidegerechtigkeit“ im Jahre 1866 und damit verbundener Abfindung der „Hüthungsgenossen“ mit 370 Morgen Land für das Weiderecht verfügten die Kolonisten von Schönwalde zusätzlich über 470 Morgen (etwa 115 ha) Land. In den folgenden Jahren kauften oder pachteten einzelne Schönwalder Land in den benachbarten Dörfern, vor allem in Schönerlinde. Bei vielen landwirtschaftlichen Betrieben des Ortes kam es wiederholt zu Zwangsversteigerungen, allein sieben in den Jahren 1904 bis 1912, was wohl auf den geringen Landbesitz zurückzuführen war. Das gerichtliche Verzeichnis über Eintragungen in die „Erbhöferrolle“ aus dem Jahr 1934 benennt sechs Bauern in Schönwalde, die allerdings nur einen Besitz zwischen 8 und 11 Hektar hatten. Während der Bodenreform 1946/47 erhielten 137 Personen Land, darunter nur sieben Personen über 10 Hektar und fünfzehn weitere über 1 Hektar. Der größte Teil des vergebenen Bodens war als Garten- und Siedlungsland in kleine Parzellen aufgeteilt. Auf einem Teil davon entstand später die Siedlung an der Linden- und Neumühler Straße. 1952 bewirtschafteten 44 bäuerliche Betriebe insgesamt 317,57 ha Ackerland. Die Anzahl verringerte sich in den folgenden Jahren auf 31 im Jahre 1959. Infolge Überalterung der Bauern lagen 1957 vierzig Morgen (10 ha) Land brach. Die seit 1956 verstärkte Werbung zum Zusammenschluss zu Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften führte 1958 zum Eintritt einiger Bauern der Gorin-Siedlung in die LPG am Gorinsee und 1961 zur Gründung einer LPG am Hauptort Schönwalde. Die letztere schloss infolge fehlender Arbeitskräfte 1966 einen Kooperationsvertrag mit dem VEG (Volkseigenes Gut) Schönerlinde. Der größte Teil der Flächen wurde dem VEG zur Bewirtschaftung übergeben. Der Rest von 83 Hektar wurde 1967 der LPG Schönerlinde angeschlossen. Nach der Reprivatisierung der Flächen war 1991 der in Berlin wohnhafte Gerhard Heeger einziger Landwirt in Schönwalde. Als langjähriges Mitglied der LPG und Leiter der Jungrinderanlage am Gorinsee baute er auf gekauftem und gepachtetem Boden einen bäuerlichen Familienbetrieb auf. Bei dem dreigeschossigen Gebäude des Schlosses Dammsmühle etwa 2,8 Kilometer nordwestlich der Ortsmitte von Schönwalde handelt es sich um einen Um- und Anbau einer ehemaligen Wassermühle. Den Namen erhielt der Ort nach Peter Friedrich Damm, einem Berliner Lederfabrikanten, der die ab 1747 errichtete Mühle im Jahr 1755 kaufte. Nach einigen Bränden, unter anderem 1767 mit anschließendem Wiederaufbau 1768, und mehrmaligen Besitzerwechseln wurde das Gebäude von Adolf Friedrich Wollank 1894 erworben und bis 1896 in neubarockem Stil umgebaut und erweitert. Von 1968 bis 1978, während der Nutzung ab 1959 als Gästehaus des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, wurde das Mansarddach durch ein zusätzliches Stockwerk mit Flachdach ersetzt. Heute steht das Schloss leer und verfällt zusehends. Es ist samt seiner Nebengebäude von einem verwilderten Park umgeben, der sich vom Mühlenbecker See nordöstlich um den Mühlenteich erstreckt. Die Übernahme des Geländes im Jahr 2009 durch einen neuen Pächter brachte außer einem Aufräumen des Geländes bisher keine baulichen Veränderungen am Schloss wie den Nebengebäuden. Die ursprüngliche Kolonistensiedlung des 18. Jahrhunderts an der Hauptstraße mit teils Gründerzeitfassaden wurde Ende der 1990er-Jahre unter Flächendenkmalschutz gestellt. Der inzwischen wieder aufgehobene Denkmalbereich umfasste die beidseitig der Straße in strenger geradliniger Flucht stehenden 120 Häuser sowie den achteckigen Platz in der Dorfmitte mit den darauf befindlichen Gebäuden der Kirche und des Feuerwehrhauses. Angelegt in etwa Nord-Süd-Ausrichtung hat der Bereich der Hauptstraße ungefähr eine Länge von 1.200 Metern. Viele der Häuser sind Bauten des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, wobei die zu ihrer Bauzeit üblichen reich verzierten Stuckfassaden teilweise entfernt wurden. Von den typischen Lehmbauten der Gründungszeit des Dorfes haben sich nur wenige erhalten. Im Jahr 2008 wurde das „Eingetragene Denkmal mit Gebietscharakter“ des Straßendorfes Schönwalde (Grundstücke 1 – 61 und 66 – 128) durch das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und das Archäologische Landesmuseum von der Denkmalliste des Landes Brandenburg gelöscht. Als Begründung wurde angegeben, dass wegen gravierender baulicher Veränderungen der letzten 15 Jahre kein öffentliches Interesse mehr an der Erhaltung des Denkmalensembles besteht. Es sei jedoch mit der Eintragung von weiteren Einzeldenkmalen innerhalb des nun nicht mehr geschützten Gebietes zu rechnen. Der 1995 gegründete Sportverein des Ortes, der Sportverein Schönwalde im Barnim e. V., bot zunächst die Sparte Tischtennis an, gespielt in dafür hergerichteten Räumen des heute abgerissenen alten Schulgebäudes. Seit der Nutzung der neuen Sporthalle auf demselben Gelände in der Straße Alte Schule kamen Badminton, Basketball, Hallenfußball, Gymnastik, Hallenhockey, Ju-Jutsu und Volleyball hinzu. Einen eigenen Sportplatz besitzt der Ort nicht. Der in der Hauptstraße 47 ansässige gemeinnützige Verein Schönwalder Bürger e. V. (Tradition und Entwicklung) wurde im Januar 2004 gegründet und beschäftigt sich mit der Fortschreibung der Chronik des Ortes, der Erstellung von Projekten einschließlich Ausstellungen und Vorträgen zur Ortsgeschichte und bietet historische Ortsrundgänge an. Abgeschlossene Projekte sind z. B. „Schönwalde – ein Spinnerdorf im Wandel“ und „Dammsmühle – Mühle, Herrenhaus, Schloss“. In Vorbereitung befindet sich das Projekt „Historie des Altenhofes“ zur Siedlungsgeschichte der näheren Umgebung vor der Gründung Schönwaldes. Das Vereinsregister des Ortsteils umfasst mit den oben genannten Organisationen insgesamt 12 Vereine (Stand Ende 2009). Dazu gehören vor allem noch der Demokratische Frauenbund, der Feuerwehrverein, der Gemischte Chor Schönwalde, die Schönwalder Schützengilde, die Jagdgenossenschaft Schönwalde und der Förderverein Dorfkirche Schönwalde. Das Schönwalder Sommerfest ist ein jährlich stattfindendes mehrtägiges Fest in den Monaten Juni, Juli oder August. Schönwalde verfügt über einen Haltepunkt der Regionalbahn-Linie 27 (RB 27) und einen Bahnhof der nur noch zu besonderen Anlässen betriebenen Strecke der sogenannten Heidekrautbahn Richtung Berlin-Wilhelmsruh. Es besteht eine Direktverbindung der RB 27 Richtung Süden nach Berlin-Karow. In Richtung Norden führt die Strecke nach Groß Schönebeck in der Schorfheide und Wensickendorf beziehungsweise Schmachtenhagen. Eigentümerin und Betreiberin der Strecke ist die Niederbarnimer Eisenbahn AG. Durch Schönwalde führen zwei Buslinien der Barnimer Busgesellschaft. Das ist zum einen die Linie 891, ausgehend vom S-Bahnhof in Zepernick, zum anderen die nur an Schultagen betriebene Linie 902. Der Ort liegt an der Bundesstraße 109 zwischen Schönerlinde und Basdorf, in Schönwalde als Hauptstraße benannt. Auf Höhe der Kirche wird die Bundesstraße durch die Landesstraße 30 von Bernau (Ortsteil Schönow) in Richtung Mühlenbeck gekreuzt. Die L 30 ist in Schönwalde mit den Straßennamen Bernauer Damm und Mühlenbecker Chaussee bezeichnet.

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